Brunnen bohren, Brunnenbau, Brunnen anlegen

Das Wasserrecht erlaubt die Entnahme von Grundwasser für Haushalt und Landwirtschaft, Viehtränken außerhalb des Hofbetriebs oder allgemein in geringen Mengen zu vorübergehenden Zwecken. Da hier aber regionale Einschränkungen möglich sind, sollte man sich vor dem Start von Brunnenbauarbeiten bei den lokalen Behörden informieren.

Der Brunnenbau muss immer bei der unteren Wasserbehörde gemeldet werden.

Soll das geförderte Grundwasser an Dritte, zum Beispiel Mieter von Häusern oder Wohnungen abgegeben werden, wird eine Genehmigung der unteren Wasser- und Abfallbehörde nötig.

Vor dem Beginn der Brunnenbauarbeiten ist sicher zu stellen, dass im Bereich keine Gas-, Wasser- oder Elektroleitungen oder andere Hindernisse befinden.

Der Boden muss natürlich auch frei von Ablagerungen und Belastungen sein, damit keine Schadstoffe in das Grundwasser abgegeben werden können.

Optimal ist eine Grundwasserschicht, die bei maximal 7 Meter beginnt und aus nicht zu feinem Sand oder Kies besteht. Informationen dazu kann man von der Kommune oder vom Wasserwerk erhalten.

Trinkwasser aus dem eigenen Brunnen

Wenn es nicht um die Gewinnung von Trinkwasser geht, wird häufig ein Rammbrunnen angelegt. Dabei wird ein Rohr "in den Boden gerammt" daher der Name. Allerdings wird das Rohr nicht direkt eingerammt, sondern es wird grundsätzlich mit einem Erdbohrer bis zur wasserführenden Schicht vorgebohrt.

Alle paar Umdrehungen wird der Erdbohrer wieder herausgezogen und der Bohrteller gereinigt. Schlagen Sie nie mit einem Hammer oder anderen Werkzeugen von oben auf den Bohrer! Beachten Sie bitte auch, dass ein Handbohrer auch wirklich nur per Hand benutzt werden darf.

Wenn Sie in der Bohrung auf einen Stein oder ein anderes Hindernis stossen, ist es empfehlenswert, ein neues Loch an anderer Stelle zu bohren, damit der Erdbohrer nicht beschädigt wird. Wenn die wasserführende Schicht erreicht ist, wird der Bohrer wieder herausgezogen.

Jetzt schraubt man den Rammfilter und die Rohre so lang zusammen, bis die Bohrtiefe erreicht ist.

Die Gewinde sollten mit Hanf und Fermit gedichtet, wobei man die Gewindegänge unter dem Hanf noch knapp sehen können sollte. Beim Rammen sind die Gewinde die größten Schwachstellen, deshalb sollte hier sorgfältig gearbeitet werden. Zum Schluss wird der Schlagkopf vollständig aufgeschraubt und das Rohr mit gleichmäßigen, mittelharten Schlägen in den Boden gerammt.

Damit ist der Brunnenbau abgeschloßen und nach Anschluß der Pumpe kann das Grundwasser gefördert werden.

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