Gemüse und Blumen aussähen

Zu beobachten, wie sich aus Samen von Blumen- oder Gemüsesorten Keimlinge und Pflanzen entwickeln, bereitet Freude und ist zudem auch preiswerter, als schon vorgezogene Pflänzchen zu kaufen. Viele Sorten sind zudem auch nicht ohne Weiteres als Jungpflanzen zu bekommen. Wer Pflanzen aussät, sorgt selbst für den Nachwuchs fürs Beet und für Blumenampeln, Kübel und Töpfe.

Die Anzucht kann sowohl zu Hause auf der Fensterbank erfolgen als auch im Frühbeet oder Gewächshaus. Über das ideale Verhältnis zwischen Temperatur und Helligkeit entscheidet vor allem der richtige Zeitpunkt. Wenn zu früh ausgesät wird und die Keimlinge in Töpfchen oder Kisten auf der warmen Fensterbank stehen, die Sonnenstrahlung aber noch nicht ausreicht, um die Pflanzen ausreichend mit Licht zu versorgen, entstehen dünne, lange Stängel mit kleinen und blassen Blättern. Eine Regel besagt, dass die Aussaat nicht vor dem ersten März erfolgen sollte.
 

Richtig aussähen

Zur Aussaat von Gemüse und Blumen sollte eine spezielle Aussaat-Erde verwendet werden. Diese ist besonders nährstoffarm und regt somit zur Bildung vieler Wurzeln an. Feines Saatgut sät man am besten in flachen Schalen aus, bei grobkörnigeren Samen kann man auch jeweils drei oder vier Samen gemeinsam in einen kleinen Topf geben. Bei Tomaten beispielsweise fällt auf diese Weise das Vereinzeln leichter. Besonders feines Saatgut lässt sich auf einfache Weise gleichmäßig verteilen, wenn man es mit Sand mischt und die Mischung über das Saatbett streut.

Bei einer Aussaat auf der Fensterbank sind die Anzuchtbehälter wegen der trockenen Luft abzudecken. Spezielle Behälter verfügen über einen transparenten Deckel, der lichtdurchlässig ist und eine starke Verdunstung verhindert. Die Anzuchtkisten sollten täglich für eine kurze Zeit gelüftet werden, damit die Entstehung von Schimmelpilz vermieden wird.

Bei einigen Pflanzenarten haben die Samen besondere Ansprüche, die erfüllt sein müssen, damit sie keimen. Bei so genannten Lichtkeimern handelt es sich meist um sehr kleine Samen, die eine gewisse Lichtmenge brauchen, damit der Keimimpuls ausgelöst wird. Diese Sorten sollen nach der Aussaat nur angedrückt und nicht mit Erde bedeckt werden.

Dunkelkeimer dagegen benötigen Dunkelheit und sind daher mit einer mehrere Zentimeter dicken Schicht Erde zu bedecken. Bei Kaltkeimer handelt es sich um Stauden und Gehölze,  bei denen ein längerer Aufenthalt an einem Ort mit niedrigen Temperaturen erforderlich ist, damit die Keimung nicht zu spärlich ausfällt. Man kann die Keimhemmung verhindern, indem man die Samen der betreffenden Pflanzen einige Wochen lang im Kühlschrank aufbewahrt.

Wenn sich die Keimblätter und die ersten richtigen Blätter bei den Keimlingen gebildet haben, ist es an der Zeit, die Pflänzchen zu Pikieren. Ins Freiland sollten die Pflanzen erst nach den Eisheiligen gesetzt werden, damit nicht überraschende Nachtfröste die Aufzuchterfolge zunichte machen.

Pflanzen, die auf der Fensterbank gezogen worden sind, reagieren empfindlich auf starke Sonneneinstrahlung und zu große Temperaturwechsel. Daher ist nach dem Einpflanzen ins Beet oder in Kübel zunächst noch für geeignete Beschattungsmaßnahmen zu sorgen.

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