LaubbÀume

StarkwĂŒchsige BĂ€ume mit großen und ausladenden Kronen kommen fĂŒr GĂ€rten nur in besonderen FĂ€llen in Betracht. Eschenahorn, Spitzahorn, Bergahorn, Silberahorn, Rosskastanie, Rotbuche, Hainbuche, Esche, Pappeln und viele Weiden sowie Linden sind ebenso wie Götterbaum, Tulpenbaum, Platane und Japanischer Schnurbaum vorzĂŒglich zur Pflanzung in weitrĂ€umigen Anlagen geeignet.

Ein einziger derartiger Baum kann jedoch in verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig kurzer Zeit solche Ausmaße annehmen, dass nicht nur die Nutzungsmöglichkeiten des eigenen Gartens stark eingeschrĂ€nkt, sondern auch die NachbargrundstĂŒcke beeintrĂ€chtigt werden.

Eine Silberpappel wird annĂ€hernd 30 m hoch und beansprucht mit ihrer ausladenden Krone dann eine FlĂ€che von 200 bis 300 mÂÂČ, also fast einen ganzen kleinen Garten. Hinzu kommen noch die starke Durchwurzelung des Bodens und die Neigung zum Treiben von WurzelschĂ¶ĂŸlingen.

Heimischen Eichenarten

Etwas anders sind unsere beiden heimischen Eichenarten, die Traubeneiche und die Stieleiche, einzuschĂ€tzen, die zwar auch zu mĂ€chtigen BĂ€umen heranwachsen, dafĂŒr aber im Gegensatz zu den meisten anderen LaubbĂ€umen sehr viel Zeit brauchen, dauert es doch immerhin fast 200 Jahre, bis sie ihr Höhenwachstum abgeschlossen haben. Die Kronen bleiben außerdem immer recht locker, so dass auch unter den Eichen noch ziemlich viel Licht auf den Boden gelangt.

Die StandortverhĂ€ltnisse werden also nicht so ungĂŒnstig beeinflusst wie beispielsweise durch die Rosskastanie, in deren tiefen Schatten wirklich kaum noch etwas wĂ€chst. Besonders die Traubeneiche wĂ€chst auch auf Ă€rmeren und trockneren sandigen Böden noch sehr gut und ist zusammen mit Birken und Kiefern eine der wertvollsten heimischen Baumarten fĂŒr derartige Standorte. Vor allem die jĂŒngeren BĂ€ume behalten das braune Herbstlaub oft bis ins folgende FrĂŒhjahr hinein am Holz und bilden so einen vortrefflichen Windschutz auch in der kalten Jahreszeit.

Es ist also nicht richtig, ohne Unterschied groß werdende BĂ€ume fĂŒr die Verwendung im Garten als unbrauchbar anzusehen.

Zum einen kommt es eben sehr auf die jeweilige Baumart an, zum anderen spielen die Lage des GrundstĂŒcks, die Art der Bebauung und der anderweitige Bewuchs sowie die beabsichtigte Nutzung des Gartens eine ganz wesentliche Rolle.

LaubbÀume im typischen Kleingarten

Obst und GemĂŒseanbau verlangen möglichst sonnige FlĂ€chen, hier sind starkwĂŒchsige BĂ€ume in unmittelbarer Nachbarschaft immer fehl am Platze. WohngĂ€rten am Haus und vor allem WochenendgĂ€rten, die ohnehin oft auf ehemaligem WaldgelĂ€nde liegen, können dagegen mit Eichen, Birken und Kiefern, anderenorts auch Buchen, Ahorn oder Weiden einen ihnen gemĂ€ĂŸen Rahmen erhalten.

Man hat hier auch daran zu denken, dass fĂŒr den vorhandenen Altbaumbestand beizeiten junger Nachwuchs herangezogen werden muss. Dieses Unterbauen hoher alter BĂ€ume mit Unterholz und JungbĂ€umen ist das beste gestalterische Mittel, um vielen WaldgrundstĂŒcken den unliebsamen Forstcharakter zu nehmen.

Leider wird stattdessen oft versucht, unter dem Schirm des alten Baumbestandes eine ganz andersartige Gartenpflanzenwelt heranzuziehen. Beide haben dann kaum etwas Gemeinsames, sie Verbindendes, sondern widersprechen sich in Aussehen und AnsprĂŒchen, zum Nachteil des ganzen Gartens.

Auch beim Bepflanzen von VorgĂ€rten und HausgĂ€rten sollte nicht nur an die beliebten Rosen und kleinen Nadelgehölze gedacht werden. Das anheimelnde Bild der von mĂ€chtigen Linden am Rande des Dorfangers oder einer Esche auf dem Hofplatz gleichsam unter die Fittiche genommenen alten BauernhĂ€user ist nicht ohne alles Zutun entstanden. Irgendwann einmal wurden sie gepflanzt, die schönen alten HausbĂ€ume. Tun wir das Unsere fĂŒr kĂŒnftige Zeiten.

TIPP: Meistens mĂŒssen fĂŒr GĂ€rten jedoch Baumarten gewĂ€hlt werden, die den begrenzten rĂ€umlichen VerhĂ€ltnissen entgegenkommen. Das sind alle jene BĂ€ume, die sich durch einen gemĂ€ĂŸigten Wuchs oder eine schmale Kronenform auszeichnen.

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