Passivhausfenster in der Kosten-Nutzen-Analyse

Damit ein Fenster als Passivhausfenster gelten kann, muss es einen U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) von 0,8 W/(m²K) oder besser erreichen. Dies ist nur möglich, wenn das Fenster mit einer dreifachen Wärmeschutzverglasung ausgestattet ist. Es müssen entsprechend gut dämmende Fensterprofile verwendet werden. Am Übergang zwischen Verglasung und Rahmen werden Abstandshalter und Dichtungen benötigt, die über eine geringe Wärmeleitfähigkeit verfügen. Werden alle diese Voraussetzungen – und noch ein paar mehr - erfüllt, kann ein Uw-Wert (w für Englisch window – Fenster) für das gesamte Fenster von eben diesen 0,8 W/(m²K) erreicht oder sogar unterboten werden.

Voraussetzungen für das Passivhausfenster im Bereich Kunststofffenster

Während Holz an sich über gute Dämmeigenschaften und eine geringe Wärmeleitfähigkeit verfügt, müssen diese Eigenschaften bei Kunststoffprofilen für Fenster durch die Konstruktion der Profile erzielt werden. Das ist zum Beispiel möglich durch ein Rahmenprofil wie das „Novo-Royal“ von Feba, das mit sechs abgeschlossenen Luftkammern produziert wird. Ebenso verfügt das Profil über eine dritte, mittlere Dichtungsebene. Dadurch entstehen in geschlossenem Zustand auch am Übergang zwischen Rahmen und Flügel zwei in sich abgeschlossene Luftkammern. Ein kompletter Fensterrahmen aus „Novo-Royal“ Profilen erreicht einen Uf-Wert (f steht für Englisch frame - Rahmen) von 1,2 W/(m²K). Kombiniert mit einer Dreifachverglasung mit einem Ug-Wert (g steht für Englisch glazing - Verglasung) von 0,5 W/(m²K) werden so je nach Ausführung U-Werte zwischen 0,7 und 0,8 W/(m²K) erreicht. Mehr dazu finden Sie im Übrigen unter: http://www.fensterhandel.de/passivhausfenster/#hintergrundwissen

Warme Kante und der Ψg-Wert

Der Ψg-Wert (Psi g) bezeichnet den Wärmeverlust, der entlang des Glasrandes rings um die Scheibe entsteht. Auch dieser Wert hängt von verschiedenen, konstruktiven Merkmalen ab. Zum einen ist die Frage, ob als Übergang von Verglasung zum Rahmen Abstandshalter gewählt wurden, die eine sogenannte „warme Kante“ ermöglichen. Diese Abstandshalter sind nicht aus Aluminium, wie die meisten, die noch bis vor einigen Jahren in Mehrfachverglasungen verbaut wurden. Sie werden aus Composite Kunststoff hergestellt oder aus Edelstahl der mit Kunststoff ummantelt ist, wie zum Beispiel der TGI-Spacer. Die geringe Wärmeleitfähigkeit dieser Materialien sorgt für einen geringen Wärmeverlust über den Abstandshalter. Außerdem hängt der Ψg-Wert davon ab, wie weit die Scheibe in den Rahmen hineinreicht und welche Art von Dichtungen dort verbaut werden. Sind alle diese konstruktiven Merkmale optimal umgesetzt und so auch der Ψg-Wert gut, dann steht einem guten Uw-Wert des gesamten Fensters nichts mehr im Wege.

Kosten und Heizkosten beim Passivhausfenster

Selbstverständlich haben alle diese konstruktiven und materialmäßigen Voraussetzungen ihren Preis. So kostet etwa eine Dreifachverglasung pro Quadratmeter Fensterfläche ca. 40 Euro mehr als die Doppelverglasung. Auch die Abstandshalter und die hochwertigen Rahmenprofile sind teurer als die konventionellen Konkurrenten. Allerdings kostet ein Passivhausfenster in Kunststoffausführung nur ca. 10 bis 15 Prozent mehr als eines in gleicher Ausführung in Doppelverglasung mit Aluminiumabstandshaltern. Bei einem Fensterpreis von 500 Euro also ein Mehrpreis von höchstens 75 Euro pro Fenster. Das lässt sich über die Heizkosten innerhalb weniger Jahre wieder hereinsparen, wenn man bedenkt, dass pro Quadratmeter Passivhausfenster in einem ganzen Jahr nur Wärmeverluste entstehen, die mit sieben Liter Heizöl erzeugt werden können.

Zudem ist zu bedenken, dass Passivhausfenster aus Kunststoff etwa ein Drittel billiger sind, als die Konkurrenten aus Holz. Insofern lohnt sich der Einbau von Passivhausfenstern aus Kunststoff nicht nur unter Umweltgesichtspunkten wegen der geringeren Emissionen durch die Heizung, sondern auch für den Geldbeutel.

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